Es gab anfangs keine Sängerin, die ein so weites Repertoire abdeckte wie die Schwarzkopf, es reichte von der Weihnachtsschnulze bis zur Oper, es begann in der Renaissance und erstreckte sich bis ins 20. Jahrhundert. Sie war die erste Sängerin, die mit dieser Bandbreite meist auf Platte und nicht vor einem fassbaren Publikum debütierte.
Doch spannte sie den Bogen ihres Repertoires zunehmend enger und konservierte damit die Höhe ihres Ruhms. Sie vertrat, anders als Maria Callas, nicht den Typus der Primadonna, sondern begründete den Typus der "Vokalkünstlerin". Vor allem für die Gattung Lied hat sie, auch später als strenge Lehrerin, eisern gefochten. Elisabeth Schwarzkopf steht noch heute maßgeblich für einen Gesang zwischen Raffinement, farblicher Intensität und Intellekt.
Redaktion: Michael Rüger