Als diese Liebe erwacht, setzt er alles daran, die versäumte Bildung seiner Jugend nachzuholen, denn er stammt aus einfachsten Verhältnissen. Eckermann will Schriftsteller werden und hofft dabei auf Hilfe seines großen Idols Goethe. Der betagte Dichter sieht in Eckermann dagegen einen ergebenen und willigen Helfer. Er nutzt seine Schwärmerei aus und beschäftigt ihn bei der Edition seiner Werke - ohne ihn zu bezahlen.
Nach Goethes Tod veröffentlicht Eckermann 1836 seine "Gespräche mit Goethe", die bis heute als wertvoller Bericht über den Dichterfürsten, nicht aber als literarische Arbeit Eckermanns wahrgenommen werden.
Vom Verlag um Honorare geprellt und von Goethes Erben als Billiglohnarbeiter bei der literarischen Nachlassverwaltung eingesetzt, stirbt Eckermann nach Jahren der Krankheit und Armut am 3. Dezember 1854.
Redaktion: Hildegard Schulte