Ihr Name steht für einen unverkennbar knappen Stil, aber auch als Markenzeichen für intellektuelle Maniriertheit, sprichwörtlich gewordene Sentenzen.
In über 70 Romanen, Texten, Theaterstücken und Filmen hat die französische Schriftstellerin eine Welt geschaffen, in der sich selbst weitgehend entfremdete Menschen im Zeitlupentempo aneinander vorbeibewegen. Sie vermitteln vor dem Hintergrund von Kolonialismus, Zweitem Weltkrieg und familiären Katastrophen sehr eindringlich Wesentliches: Ambivalenz von Gefühlen, Schmerz, Tod.
Mit zunehmendem Alter, spätem medialem Ruhm und fortschreitendem Alkoholismus ließ sich Marguerite Duras zu überflüssigen Kommentaren über Fußball oder aufsehenerregende Morde verleiten und imitierte sich schließlich selbst.
Redaktion: Hildegard Schulte