Doch als der fast 91-Jährige im März starb, war sein Nachfolger bereits unheilbar an Kehlkopfkrebs erkrankt. Der neue Kaiser konnte schon nicht mehr sprechen und musste seine Anordnungen auf Zettel kritzeln.
Nach nur 99 Tagen verlor der unglückliche Friedrich den Kampf gegen den Krebs, und sein erst 29-jähriger Sohn Wilhelm folgte ihm auf den Thron. Ein junger Mann, der seine Minderwertigkeitskomplexe durch Kraftmeierei und Großmäuligkeit zu überdecken versuchte.
Während sein Vater trotz politischer Meinungsverschiedenheiten an Bismarck festgehalten hatte, jagte der ehrgeizige junge "Brausekopf" den alten Kanzler schon bald aus dem Amt, um allein zu regieren: "Zu Großem sind wir noch bestimmt, und herrlichen Tagen führe ich Euch entgegen."
Redaktion: Ronald Feisel