Andere liturgische Vorgaben hat er wesentlich öfter und auf unvergleichliche Weise in Musik gesetzt - das Magnificat etwa nicht weniger als hunderteinmal. Insgesamt fast 3000, vorrangig vokale Werke, hat er hinterlassen. Überwiegend handelt es sich um geistliche Musik, hoffnungslos unterlegen ist die Zahl seiner weltlichen Gesänge.
Di Lasso, geboren höchstwahrscheinlich 1532 als Roland de Lassus im heute belgischen Mons, kannte keine Tabus, vor allem nicht in seinem unbefangenen Umgang mit der Obrigkeit.
Als Leiter der Hofkapelle in München hat er zu Lebzeiten entscheidende Akzente gesetzt, als Komponist von Werken mit seraphischer Schönheit wirkt er bis heute. Er war der vielseitigste Musiker des 16. Jahrhunderts.
Redaktion: Michael Rüger