Als der unternehmungslustige Bremer Tabakhändler Adolf Lüderitz im Südwesten Afrikas ein Stück Land erwarb, nutzte das Deutsche Reich die Chance, um in die Kolonialpolitik einzusteigen. 1884 wurde "Lüderitzland" unter den Schutz des Deutschen Reichs gestellt und zu Deutsch-Südwestfrika - dem heutigen Namibia - ausgebaut, in dem gezielt Deutsche angesiedelt wurden.
Als die einheimische Bevölkerung merkte, dass sie bei Landkäufen betrogen worden war und durch die deutschen Siedler ihre Lebensgrundlage verlor, kam es zu Aufständen. Der bekannteste von ihnen, der Aufstand der Herero, wurde vom Deutschen Reich mit einem Völkermord beantwortet.
Im 20. Jahrhundert wurden die deutschen Kolonialverbrechen weitgehend verdrängt. In den letzten Jahrzehnten erfolgt langsam eine Aufarbeitung. Erst 2015 wurde das Massaker an den Herero von der deutschen Bundesregierung offiziell als Völkermord anerkannt.
Redaktion: Ronald Feisel