ZeitZeichen
27.09.2006 - Deutsche Islamkonferenz eröffnet
Stand: 11.08.2016, 13:48 Uhr
"Der Islam ist Teil Deutschlands und Teil Europas, er ist Teil unserer Gegenwart und er ist Teil unserer Zukunft." Mit diesen Worten berief vor 10 Jahren der damalige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) die erste Deutsche Islamkonferenz ein. Es war eine europäische Sensation.
Von Marfa Heimbach
In keinem anderen Land war es bis dahin gelungen, auf höchster Staatsebene einen Dialog mit Muslimen anzuschieben. Die diskutierten Fragen sind vielfältiger, als zehn Jahre bewältigen können: Islam und Demokratie, Geschlechterrollen, religiös motivierter Terrorismus und fremdenfeindliche Islamophobie, Islam versus nicht-islamisch begründbare Traditionen, islamische "Seelsorge" und soziale Verantwortung. Und generell: Wer sind überhaupt "die" Muslime? Wer diskutiert mit wem und wer vertritt wen?
Trotz aller Hürden gibt es inzwischen sichtbare Ergebnisse. Die Hochschulausbildung muslimischer Theologen und die Einführung des ordentlichen Islamunterrichts an Schulen zum Beispiel.
Doch in vielen Fragestellungen ist der Prozess des Dialogs bis heute ein Abenteuer für alle Beteiligten mit offenem Ausgang, nicht selten bedroht von den Unwettern der tagesaktuellen Politik.
Redaktion: Ronald Feisel