Der alte Uhrenschmelzer, wie ihn eine amerikanische Zeitung einmal genannt hat, kannte keine Selbstzweifel. Jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit. Er sah sich selbst als die Verkörperung des Surrealismus. Gottgleich. Größenwahnsinnig.
Über den 1904 in Katalonien geborenen Maler scheint alles bekannt. Seine Exzesse ebenso wie das Zusammenleben mit seiner Muse Gala. Über seinen Streit mit dem Surrealisten André Breton wurde genauso viel berichtet wie über seine von Unterbewusstsein und Traum gesteuerte Malerei.
Doch wo stand Dalí politisch? Warum äußerte er unverhohlen Bewunderung für Adolf Hitler? Wieso machte Dalí dem Franco-Regime im erzkonservativen Spanien mehr als einmal seine Aufwartung und lobte offen den Diktator für dessen "Politik der harten Hand"? Rechte Gesinnung? Oder doch alles nur Provokation? Bis zum Ende seines Lebens blieb Salvador Dalí politisch ein Rätsel.
Redaktion: Hildegard Schulte