Niemand aber - da war sich die internationale Presse einig - spielte so elegant und anmutig wie er. Mit 11 Jahren griff der junge Gottfried zum ersten Mal zum Schläger. Anfang des 20. Jahrhunderts war der weiße Sport noch den Adeligen vorbehalten.
Obwohl ihm ein Pferd eine Fingerkuppe abgebissen hatte, gewann von Cramm früh die ersten Titel, stand mehrfach im Finale von Wimbledon und gründete nach dem Zweiten Weltkrieg den Deutschen Tennisbund.
Seine kritische Haltung zum Nationalsozialismus und seine angebliche Homosexualität hatten ihm zuvor mehrfach Haftstrafen beschert. An der Ostfront erlitt er Erfrierungen an beiden Beinen - und überlebte den Russlandfeldzug nur mit Glück. Nach Kriegsende handelte er mit ägyptischer Baumwolle.
In der Nähe von Kairo starb von Cramm 1976 bei einem Autounfall.
Redaktion: Hildegard Schulte