Der Stadtrat seiner Heimatstadt Hoorn hat nach langen Diskussionen eine Texttafel an seinem Standbild anbringen lassen: "Gerühmt als tatkräftige und visionäre Führungsfigur, aber ebenso wegen seines gewaltsamen Auftretens (...) kritisiert."
Coen legt den Grundstein für das spätere Kolonialreich der Niederländer in Indonesien. Er macht von 1607 an bei der niederländischen Ostindien-Kompanie, kurz VOC, eine steile Karriere. Schon mit 31 ist Coen Generalgouverneur von Südostasien. An der Nordküste von Java lässt er 1619 das alte Jakarta niederbrennen und errichtet auf den Trümmern Batavia. Ein Handelsstützpunkt mit Grachten und Kontorhäusern nach dem Vorbild Amsterdams. Von hier aus will Coen den Gewürzhandel kontrollieren und der VOC das Monopol mit den begehrten Muskatnüssen und Nelken sichern.
Für dieses Ziel schreckt er auch nicht vor Gewalt zurück, lässt Widersacher aus dem Weg räumen oder Inselbewohner, die sich auf das Handelsmonopol der Niederländer nicht einlassen wollen - wenn es sein muss - ermorden. Während der Belagerung Batavias durch den Sultan von Mataram im September 1629 stirbt Jan Pieterszoon Coen mit nur 42 Jahren, vermutlich an Typhus.
Redaktion: Michael Rüger