Schon der Zugang zu einer Ausbildung in Malerei war für Künstlerinnen Ende des 19. Jahrhunderts noch schwierig. In der absoluten Männerdomäne der Bildhauerei war die 1878 geborene Clara Westhoff die Pionierin in Deutschland und eine der ganz wenigen Frauen ihrer Generation, die sich Anerkennung verschaffen konnten. Es gelang ihr sogar, im Pariser Institut des vergötterten Meisters Auguste Rodin als Schülerin angenommen zu werden. Allerdings hat auch sie der typische Rollenkonflikt dieser Zeit mit voller Wucht getroffen.
Nach ihrer Heirat mit dem Dichter Rainer Maria Rilke und der Geburt ihrer Tochter gelang es ihr nicht mehr, all die glänzenden künstlerischen Hoffnungen zu erfüllen, die ihr eigenwilliger und kraftvoller Aufbruch geweckt hatte.
Redaktion: Hildegard Schulte