Dass Péguy auf die Dauer mit fast niemandem mehr zurecht kam, verwundert bei ihm so wenig wie bei Karl Kraus. Zuerst verdarb er es mit seinen sozialistischen Weggenossen, weil er sich in das - damals schon - zwanghaft korrekte Denken der Linken nicht fügen wollte.
Mit seinen katholischen Weggenossen verdarb er es später, weil er zwar die schönsten Hymnen an Maria schrieb, aber am Sonntag nicht zur Kirche ging, sich nicht kirchlich trauen und auch seine Kinder nicht taufen ließ.
Um mit der traurigen Wahrheit traurig zu schließen: Charles Péguy ist wohl der bedeutendste, aber doch nur einer von 560 französischen Schriftstellern, die im 1. Weltkrieg gefallen sind.
Redaktion: Hildegard Schulte