ZeitZeichen
12.09.1981 - Gründung des Chaos-Computer-Clubs
Stand: 28.07.2016, 14:30 Uhr
Lange Zeit wurden sie als skurrile Computer-Nerds belächelt: die Hacker des Chaos Computer-Clubs (CCC). Inzwischen aber ist das Thema Datenschutz in aller Munde und die einstigen Underdogs sind als Experten gefragter denn je. Schließlich waren sie es, die schon Anfang der 80er Jahre auf die Risiken der neuen Informationstechnologie aufmerksam gemacht hatten.
Von Ralf Gödde
Heute vor 35 Jahren trafen sich auf einen Aufruf in der alternativen Tageszeitung taz hin erstmals Gleichgesinnte um zu diskutieren, was sich da am digitalen Horizont abzeichnete. Die Gründungsmitglieder des Chaos-Computer-Clubs wollten "anstinken gegen die Angst- und Verdummungspolitik in Bezug auf Computer sowie die Zensur-Maßnahmen von internationalen Konzernen, Postmonopolen und Regierungen".
Seitdem haben die Datenschutz-Experten zahlreiche Sicherheitslücken technischer Systeme wie etwa im Mobilfunk oder bei der EC-Karte aufgedeckt und gegen den Staatstrojaner sowie die Vorratsdatenspeicherung gekämpft. Aus der anfangs spleenigen Truppe ist eine Art Bürgerrechtsbewegung geworden, die sich für Informationsfreiheit und eine weltweite, ungehinderte Kommunikation einsetzt.
Um Missbrauch vorzubeugen, gelten für die Clubmitglieder eigene ethische Grundsätze. Damit distanzieren sich die Hacker auch von den kriminellen "Crackern", die in fremde Systeme eindringen, um illegale Ziele zu verfolgen.
Redaktion: Ronald Feisel