Der 1033 im Piemont geborene Grafensohn war nach wilder Jugend als Mönch in den Benediktinerorden eingetreten, wurde Prior und Abt und 1093 sogar Erzbischof im englischen Canterbury. Dort geriet er in den "Investiturstreit", den Kampf zwischen weltlichen Herrschern und dem Papst um das Recht, über die Besetzung kirchlicher Posten zu entscheiden.
Anselm stand natürlich auf Seiten des Papstes, bekam Schwierigkeiten mit dem englischen König, lebte mal im Exil, mal wieder in Canterbury, wo er am 21. April 1109 starb.
Er hinterließ ein umfangreiches Werk: Grundschriften der damals beginnenden Scholastik, die bis zur Reformation das philosophische Denken in Europa beherrschte.
Redaktion: Hildegard Schulte