1921 machte Rudolf Bultmann zum ersten Mal auf sich aufmerksam: mit dem Hinweis, dass viele Zitate Jesu erst nach seinem Tod willkürlich zusammengebastelt worden seien. 1941 erklärte er den Glauben"„an die Geister- und Wunderwelt des Neuen Testaments" angesichts der Erkenntnisse der Moderne für absurd. Die Jungfrauengeburt Jesu verwarf er genauso wie dessen Auferstehung.
So wurde Rudolf Bultmann, der während des Dritten Reichs zur oppositionellen "Bekennenden Kirche" gehörte, für viele zum Feindbild. Man warf ihm "Irrlehren!" vor.
1966 trafen sich 22.000 Bultmann-Gegner in der Dortmunder Westfalenhalle zu einer Protestkundgebung. "Der Glaube", konterte der Theologe danach in einem "Spiegel"-Gespräch, sei eben "nicht das Fürwahrhalten von Heilstatsachen".
Redaktion: Hildegard Schulte