Briefkästen im heutigen Sinn brauchte sie nicht, wohl aber Depots - sei es auf Inseln irgendwo in der Südsee oder gleich am Stadttor. Dort deponierten die einen Post, die andere dann weiter beförderten und verteilten.
Diesen Wildwuchs beendete Preußen am 1. Januar 1824 und rief ein reguläres Briefkastenwesen ins Leben: weiße Holzkästen, gefertigt nach amtlicher Vorschrift und mit Vorschriften bepflastert. Köln besaß zwei, Berlin auch. Doch obwohl sich die Kästen schnell vermehrten - wenn man einen braucht, findet man keinen.
Heute ersetzt die Mailbox, der virtuelle Briefkasten, oft den realen. Aber ganz ohne geht es nicht, denn - frei nach Loriot: Ein Leben ohne Briefkasten ist möglich, aber sinnlos.
Redaktion: Hildegard Schulte