1906 heiratet er "die begehrteste Junggesellin Europas“, Bertha Krupp. Kaiser Wilhelm II. höchstpersönlich fädelt die Liaison ein und genehmigt per Dekret dem Bräutigam den Namenszusatz "Krupp“.
Für den Kaiser ist der Fortbestand des Krupp-Imperiums, seiner "Waffen-Schmiede“, von existentieller Wichtigkeit. Bei der 100-Jahr-Feier von Krupp (mit einem Jahr Verspätung erst 1912 gefeiert), gestattet er ihm einen glanzvollen Auftritt vor der Öffentlichkeit. Doch nach innen wird Gustav den Makel, "nur“ der Eingeheiratete zu sein, nie los. Daran ändert auch die willfährige Unterstützung Hitlers und des NS-Regimes nichts.
Gesundheitlich geschwächt, gibt er während des Zweiten Weltkriegs die Leitung an seinen Sohn Alfried ab. Einem Erscheinen vor dem Nürnberger Kriegsverbrecher-Tribunal entgeht er durch einen Schlaganfall, der ihn prozessunfähig macht. Er stirbt 1950 auf dem Familiensitz der Krupps im österreichischen Blühnbach. Erst nach dem Tod von Gattin Bertha sechs Jahre später wird die Urne in der Familiengruft in Essen-Bredeney beigesetzt – wie bei einem "echten“ Krupp.
Redaktion: Ronald Feisel