1967 hatte die Provinz Biafra ihre Unabhängigkeit von Nigeria erklärt. Eine ölreiche Region, in der mehrheitlich christliche Igbo wohnten. Die Militärregierung in Lagos erklärte den Abtrünnigen umgehend den Kampf.
Ein drei Jahre langer blutiger Krieg folgte, in dem bis zu zwei Millionen Menschen starben und geschätzt drei Millionen Menschen vertrieben wurden. Hinzu kam eine Hungersnot: Die nigerianische Regierung verhängte eine Blockade und schnitt Biafra damit von der Lebensmittelversorgung ab. Die Medien sprachen von Völkermord. Gegen den Willen der nigerianischen Regierung schufen kirchliche Hilfswerke eine Luftbrücke nach Biafra und versorgten die Region mit Hilfsgütern. Es wurde eine der größten Hilfsaktionen in der Geschichte der humanitären Hilfe.
Doch das Bild des sterbenden Biafra-Kindes war eine gezielte PR-Aktion der Abtrünnigen. Man wollte die Weltöffentlichkeit glauben machen, die nigerianische Regierung verübe Völkermord an den Igbo. Doch den hat es in Biafra - wie man heute weiß - nicht gegeben.
Redaktion: Ronald Feisel