Der gesellschaftliche Hintergrund der Bettleroper scheint uns heute merkwürdig vertraut: eine platzende Spekulationsblase. Damals war es die "South Sea Bubble", die schwindelerregende Gewinne versprach und dann in eine schwere Rezession führte.
Auch Gay verlor einen großen Teil seines Vermögens. Die Bettleroper aber machte ihn reich, denn die geschickte Verbindung von Sozialkritik und Unterhaltung kam beim Publikum an. Die Damen der besseren Gesellschaft hätten sich die Songtexte sogar auf ihre Fächer malen lassen.
Dabei handele es sich bei der Bettleroper nicht um eine Oper mit Bettlern, betonte der Schriftsteller Bertolt Brecht, sondern für Bettler. Brecht nahm den zeitlosen Stoff auf und schrieb auf der Basis von "A beggar’s opera" seine "Dreigroschenoper".
Redaktion: Michael Rüger