Das Gericht konnte ihm 140 Morde nachweisen, doch die Zahl seiner Opfer könnte bei 400 liegen. Gilles de Rais ging als Serienmörder in die Kriminalgeschichte ein. Er stammte aus einer der mächtigsten französischen Familien. Im Hundertjährigen Krieg kämpfte er an der Seite von Jeanne d’Arc und wurde als tapferer Held im Dienst Königs Karls VII. gefeiert. Baron de Rais zählte zu den reichsten Grundherren des Landes, war hoch gebildet, besaß eine Leidenschaft für das Theater, förderte die Künste, beschenkte die Kirche.
Doch im Verborgenen lebte er seine schreckliche sadistische Ader aus. Auf seinen Schlössern folterte und ermordete er hunderte Kinder, bis er 1440 entdeckt und hingerichtet wurde. Sein Fall wurde auch in der Literatur und Musik verarbeitet, Gilles de Rais diente als Vorlage für die Figur des Blaubart.
Redaktion: Michael Rüger