Er hatte sich systematisch ausgebildet: Erst beim Militär als Ingenieur und Experte für Festungsbau. Als sich dann sein Hauptinteresse auf die Architektur verlagerte, reiste er zu den größten Baumeistern seiner Zeit in Wien, Mailand, Paris, um von ihnen zu lernen.
Gestalterische Phantasie und technisches Können kamen zusammen, als er um 1720 sein erstes spektakuläres Meisterwerk anging: den Neubau der Würzburger Residenz mit ihrem weit ausschwingenden, großzügigen Treppenhaus - eine Perle der barocken Architektur und heute Weltkulturerbe. Sein Auftraggeber, der Würzburger Fürstbischof, gehörte der weitverzweigten Familie derer von Schönborn an, die neben dem Würzburger auch noch andere Bistümer besetzt hatte. Und da alle vom "Bauwurm" besessen waren, holten sie den genialen Architekten auch nach Bamberg, Speyer, Konstanz, Trier, Köln.
Als Balthasar Neumann mit 66 Jahren in Würzburg starb, hatte er mit seinen vielen großartigen Bauten und Entwürfen halb Süddeutschland seinen baumeisterlichen Stempel aufgedrückt.
Redaktion: Hildegard Schulte