Der studierte Historiker träumte von der Weltrevolution, von einer gerechten Gesellschaft und davon, dass der vorherrschende Eurozentrismus eines Tages überwunden sein würde. Der Professor ehrenhalber nannte sich selbst am liebsten einen Privatgelehrten.
Schlagzeilen machte er mehrfach in seinen gut 86 Lebensjahren. So 1952, als er die „Synchronoptische Weltgeschichte“ herausgab, mit der er das gängige Weltbild revolutionieren wollte. Auf der Buchmesse in Frankfurt noch gefeiert, landete das Werk in Zeiten des Kalten Krieges kurze Zeit später auf dem Index, wegen „eindeutiger kommunistischer Tendenzen.“
1973 war es dann seine flächentreue Karte, die er öffentlichkeitswirksam präsentierte - als angeblich erste, auf der die Dritte Welt politisch korrekt dargestellt wurde. Sie wurde – zum Ärger vieler Kartografen-Kollegen – zum globalen Erfolg.
Redaktion: Michael Rüger