Die erstmalige Anstellung einer Frau in den Polizeidienst war seit langem von der Frauenbewegung gefordert worden. Der Grund: Die Polizisten waren völlig überfordert im Umgang mit weiblichen Beschuldigten, vor allem mit Prostituierten. Immer wieder kam es zu Misshandlungen und Übergriffen.
Ab 1903 sollte sich nun Schwester Henriette der "gefallenen" und "verwahrlosten" Frauen annehmen. Als sie dann aber eigenständige Gedanken und Verbesserungsvorschläge entwickelte, stieß sie bei den Vorgesetzten auf massiven Widerstand. Zermürbt quittierte Henriette Arendt 1909 den Dienst, arbeitete später wieder als Krankenschwester.
Aber ihrem Einsatz ist es zu verdanken, dass sich das Modell der Polizeiassistentin auch in anderen Städten etablierte.
Redaktion: Ronald Feisel