Trotz höchster Medizinkunst ist das Zipfelchen namens Appendix immer noch ein Chamäleon, das von der Diagnose bis zur Operation Rätsel aufgibt und die Mediziner entzweit. Platzt der entzündete Wurmfortsatz, kann das tödlich enden. Also wurde das Blinddarm-Anhängsel massenhaft vorsorglich weggeschnitten. Bis in die 80er Jahre und zum Teil auch heute noch gilt bei Chirurgen die Devise: Weg damit, das Ding ist ohnehin zu nichts nutze. Aber das stellen neue Forschungen in Frage.
Am Nikolaustag des Jahres 1735 wurde in London zum ersten Mal eine erfolgreiche Appendix-Operation für die Nachwelt protokolliert. Sie gelang eher zufällig und rettete einem Kind das Leben. Aber seit damals streiten Mediziner über die Bedeutung des kleinen Wurmfortsatzes und erst recht über seine mystische Rolle bei jungen Frauen: Werden dem Blinddarm alle Unpässlichkeiten in die Schuhe geschoben? Kann das Zipfelchen sogar etwas mit Liebeskummer zu tun haben?
Redaktion: Ronald Feisel