Der Maler, der nicht das Äußere einer Person, sondern ihr Wesen wiedergibt - das war Anton Graff schon in der Einschätzung seiner Zeitgenossen. Einer von ihnen berichtet, dass es nicht jedem seiner Modelle leicht gefallen sei, die bohrenden Blicke des Malers auf sich zu spüren, "weil jeder bis in das Innere der Seele zu dringen scheinet".
Dennoch haben das viele auf sich genommen. Denn Anton Graff, der 1736 im schweizerischen Winterthur geboren wurde und am 22. Juni 1813 in Dresden starb, ist nicht nur unter künstlerischen Gesichtspunkten ein herausragender Porträtist. Auch die Bedeutung seiner Modelle macht sein umfangreiches malerisches Werk zu einem einmaligen Zeugnis der Kulturgeschichte des späten 18. Jahrhunderts.
Redaktion: Hildegard Schulte