Der Druck, sich in einer berühmten Familie als Künstlerin eigenständig zu behaupten, führte Alma, Jahrgang 1906, zur leichten Musik. Von ihrem Vater an der Geige ausgebildet, gründete sie 1932 das Damenorchester "Die Wiener Walzermädeln" und tourte mit Erfolg kreuz und quer durch Europa.
Nach dem Anschluss Österreichs 1938 flohen Vater und Tochter nach London. Um Geld zu verdienen, gab Alma Rosé heimlich Konzerte in Holland, bis sie schließlich von der Gestapo verhaftet und 1943 nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurde.
Dort im Frauenblock gründete sie ein Mädchenorchester und leitete es, wie die überlebende Cellistin des Orchesters Anita Lasker-Wallfisch heute noch schildert, mit maximaler Strenge. Nur die musikalische Qualität bewahrte die jungen Frauen vor der Gaskammer.
Redaktion: Michael Rüger