Während seiner Jugend im Kaiserreich wurde Alfred Weber - wie sein berühmter Bruder Max - durch das Politiker- und Gelehrtenmilieu der Hauptstadt Berlin geprägt. Nach dem Studium machte er sich als Nationalökonom mit seiner industriellen Standortlehre einen Namen.
Als Soziologe begründete er die "Kultursoziologie", eine Synthese aus wirtschaftlicher Analyse, Lebensphilosophie, Kulturgeschichte und Politik. Das von Alfred Weber geleitete Heidelberger "Institut für Sozial- und Staatswissenschaften" erlangte während der Weimarer Republik Kultstatus.
Nach Hitlers Machtübernahme ließ er sich früher als geplant emeritieren. In der jungen Bundesrepublik stürzte sich der streitbare Professor in die Politik.
Redaktion: Hildegard Schulte