Erst war er ein Vorreiter des Expressionismus, dann der kühl registrierenden Erzählweise der Neuen Sachlichkeit. Sein "Filmstil" und eine stark rhythmisierende Prosa prägten seine Romane.
Aufgrund seiner jüdischen Abstammung sah sich Alfred Döblin 1933 gezwungen, vor den Nazis nach Frankreich zu fliehen. 1940 folgte die zweite "Reise zwischen Himmel und Hölle": über Lissabon in die USA. Im trostlosen Exil, ohne Aufträge und hilfsbedürftig, wandte er sich dem Katholizismus zu.
Nach 14 Jahren kehrte er nach Deutschland zurück. Würde der Schöpfer des Franz Biberkopf dort noch einmal heimisch werden?
Redaktion: Ronald Feisel
In der Psychiatrie lernt Alfred Döblin die Abgründe der menschlichen Seele kennen. Mit 33 Jahren lässt er sich als Nervenarzt nieder. Neben Arthur Schnitzler und Gottfried Benn ist er der dritte deutschsprachige Arzt auf höchstem literarischem Niveau. Er schreibt zunächst in seiner Freizeit und beschäftigt sich schon früh mit Außenseiterfiguren und gestörten Persönlichkeiten.
Bild 1 / 2