Der in der Schweiz geborene Sohn französischer Eltern war am Beginn des 20. Jahrhunderts Frankreichs berühmtester Pianist: aristokratisch, durchgeistigt, poetisch, aber auch maskulin im Spiel.
Darüber hinaus war Cortot ein Hansdampf auf allen Podien. In Bayreuth arbeitete er als Korrepetitor, in Paris gründete er ein Konservatorium, setzte sich als Pianist und Dirigent für seine Zeitgenossen ein, leitete aber auch die erste Gesamtaufnahme von Bachs Brandenburgischen Konzerten.
Cortots Klaviertechnik war so berühmt wie seine falschen Töne. Und hätte er seiner Liebe zu Deutschland nicht auch unter den Nazis über Gebühr gefrönt - er säße heute ganz oben im Pantheon der französischen Klaviermusik.
Redaktion: Hildegard Schulte