Ihr Schicksal empörte viele Iren, sie gingen auf die Straße für eine Öffnung des strikten Abtreibungsverbots. Und Frauen trauten sich erstmals zu sagen: Ich habe abgetrieben. Nicht in Irland, sondern in England, was jedes Jahr Tausende heimlich tun.
Wegschauen geht nun nicht mehr. Die Regierung legt eine Gesetzesnovelle vor. Kirchenmänner und radikale Lebensschützer sprechen vom "Pakt mit dem Bösen". Das Land ist gespalten. Politiker werden bedroht, es kommt beinah zu einer Regierungskrise.
Doch das Gesetz wird am 11. Juli 2013 beschlossen. Es ist der Anfang vom Ende eines sehr alten Dramas von unglücklichen Kindern und Müttern, deren Erzählgrund Doppelmoral und die katholische Kirche liefern. An den letzten Kapiteln schreiben die Iren gerade.
Redaktion: Michael Rüger