Am 20. September 2015 gab der VW-Vorstand dann öffentlich zu, dass man gegen US-Recht verstoßen habe. In Europa, rechtfertigt sich der Konzern bis heute, hätte man nicht rechtswidrig gehandelt. Sittenwidrig war es aber, urteilte im Mai 2020 der Bundesgerichtshof und verpflichtete VW, Schadenersatz zu leisten. Fast 11 Millionen Kunden sind weltweit betroffen. Über 30 Milliarden Euro hat den Konzern das Diesel-Desaster bislang gekostet.
Doch nicht nur VW manipulierte die Software der Abgasreinigung. Hatte der Staat bis dahin den Messungen der Hersteller blind vertraut, ließ er jetzt selbst testen, ebenso wie Verbraucher- und Umweltverbände oder Autozeitschriften. Sehr viele Autohersteller stehen seither unter Verdacht, die Abgasreinigung zu oft auszuschalten und die Luft zu verschmutzen. Weltweit ermitteln Staatsanwälte. Die Autobauer verspielen ihr Renommee.
Der Dieselskandal rückte aber auch den Schadstoff Stickoxid ins öffentliche Bewusstsein, bestärkte die Notwendigkeit einer Verkehrswende und beschleunigte die Elektromobilität.
Redaktion Ronald Feisel