Anwohner und Ladenbetreiber fühlen sich durch die Jugendlichen oft gestört. Eine einfache Lösung gibt es dafür aber nicht.
Kein Platz für Jugendliche
Was fehlt, sind Orte an denen sich Jugendliche aufhalten können, um Gleichaltrige zu treffen, meint Christine Hieb. Sie forscht für den Think Tank "Berlin Institut", wie die Lebensbedingungen von Jugendlichen aussehen und sagt im Politikum-Podcast:
"Erwachsene können in eine Bar oder ins Restaurant oder vielleicht auch ins Konzert. Für Jugendliche ist es eben total schwierig, weil sie oft gar nicht so viele finanzielle Mittel haben." Christine Hieb, Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung
Deshalb weichen Jugendliche an andere Stellen in der Stadt aus — Spielplätze, Einkaufszentren oder Tankstellen beispielsweise. Alles Orte, die nicht für sie vorgesehen sind. Das führe dann zu Konflikten, so Hieb.
Jugendliche als "Störfaktor"?
Eine Ursache: In der Stadtplanung werden Jugendlichen selten gehört, bemängelt Hieb. Die Bedürfnisse von älteren Menschen oder Familien mit kleinen Kindern werden berücksichtigt — Jugendliche gelten in diesen Diskursen eher als Störfaktor. Dabei seien Jugendliche oft mit wenig zufrieden, wie Befragungen zeigen.
"Jugendliche brauchen gar nicht so viel. Ein Dach, wo sie sich unterstellen können und vielleicht noch einen Mülleimer. Und das war's." Christine Hieb im Politikum-Podcast
Solche Orte gibt es im öffentlichen Raum aber immer seltener. Gerade deshalb sollten Städte mit Jugendlichen in Austausch treten — auch um Konflikte mit Anwohnern und Geschäften zu lösen.
Wie stehen Sie zu dem Thema? Einfach an politikum@wdr.de schreiben oder eine Sprachnachricht an 0172 2530042 schicken.
