"Der Kramladen des Glücks" von Franz Hessel

Stand: 15.10.2024, 13:25 Uhr

"Poet der Wahrnehmung" wurde er genannt. Geboren wurde Hessel 1880 in eine wohlhabende jüdische Familie. Er wuchs in Berlin auf, lebte in München und Paris, flüchtete vor den Nationalsozialisten und starb 1941 in Sanary-Sur-Mer in Lagerhaft. Erst ab den 80er Jahren wurde sein Werk wieder entdeckt.

Bekannt wurde auch sein Sohn Stepháne Hessel mit dem Essay "Empört Euch!". Mit dessen Mutter, der Journalistin Helen Grund, und dem Schriftsteller Henri-Pierre Roché, hatte Franz Hessel eine Dreiecksbeziehung. Diese inspirierte Francois Truffaut zu dem Film-Klassiker "Jules et Jim".

1913 erschien Hessels autobiographisch gefärbter Roman "Der Kramladen des Glücks". Er reiht darin Szenen aus dem Leben seines Alter Ego Gustav Behrendt aneinander: aus der Kindheit in einer jüdischen Familie, Jugend und Schulzeit in Berlin, dem Studentenleben mit amourösen Abenteuern in der Münchner Bohème, mit kurzen Reisen und Briefen an den älteren Bruder Rudolf. So entsteht eine melancholisch-flüchtige Welt, vielfältig wie das Sammelsurium eines Kramladens.

Bearbeitung: Christian Kosfeld
Redaktion: Stefanie Laaser

Hörbuchangaben:
Franz Hessel: Kramladen des Glücks
Ungekürzte Lesung mit Frank Arnold
Der Audioverlag, 2021
1 mp3-CD, 6 Std. und 46 Min. Laufzeit, 15 Euro