Krieg ist für Harald Meller ein Skandal, aber nicht unser Schicksal, sondern nur eine kurze Erfindung der Menschheitsgeschichte. Für den renommierten Landesarchäologen aus Sachsen-Anhalt war und ist der Mensch ein friedliches und kooperatives, aber kein kriegerisches Wesen.
Erst vor 12.000 Jahren, mit Beginn des Sesshaftwerdens des modernen Menschen, traten Konflikte zwischen Gruppen auf. Und spätestens mit der Gründung von Nationalstaaten erfanden Männer Kriege zur Durchsetzung ihrer Interessen.
Von Frauen gingen für den Schlachtfeldarchäologen zu keiner Zeit Kriege aus. Mellers Credo: "Wir sind keineswegs zum Krieg verdammt, fallen ihm jedoch, wenn wir nicht aufpassen, allzu leicht zum Opfer."
Berühmt wurde Harald Meller, als er 2002 zwei Raubgräbern die Himmelsscheibe Nebra abjagte. Dank dieser Weltsensation leitet Harald Meller heute eines der weltweit bedeutendsten Archäologiemuseen in Halle an der Saale.
Redaktion: Heiko Hillebrand
Buchtipp
Harald Meller, Kai Michel, Carel van Schaik (2024): "Die Evolution der Gewalt". München: dtv. 365 Seiten. ISBN: 978-3-423-28438-7.