Lemkins Gesetz - Auf den Spuren des Vaters der Völkermord-Konvention
Sein Leben lang kämpfte Raphael Lemkin um Gerechtigkeit für die Opfer staatlicher Gewalt. Die Völkermord-Konvention, die vor 75 Jahren von den Vereinten Nationen angenommen wurde, gilt als sein Lebenswerk. Doch sie ist noch immer fragil.
Von Beate Ziegs
Paris am 9. Dezember 1948: Die Vollversammlung der Vereinten Nationen nimmt einstimmig ein Gesetz zur Verhütung und Bestrafung von Völkermord an. Im Mittelpunkt des internationalen Interesses steht an diesem Tag vor allem ein polnischer Jurist, der es sich seit frühester Jugend zur Lebensaufgabe gemacht hat, dem Vernichtungswahn ein Ende zu bereiten, dem ganze Völker im Lauf der Geschichte immer wieder ausgesetzt waren. Sein Name ist Raphael Lemkin und die Völkermord-Konvention sein Lebenswerk – eine Art Epitaph für seine Eltern, die in Auschwitz umgebracht wurden. Einst wurde er als „Einstein des Völkerrechts“ gefeiert; nach seinem Tod 1959 geriet er weitgehend in Vergessenheit. Beate Ziegs hat sich auf Spurensuche begeben – im Jahr 1998, als das Feature in seiner ersten Fassung entstand. Heute, 2023, sind die Fragen, die Lemkin umtrieben, noch drängender geworden. Deshalb hat sie ihr 25 Jahre altes Feature auf den neuesten Stand gebracht.
Ausstrahlung am Sonntag, den 31.12.2023 um 13:04 Uhr
Wiederholung am Sonntag, den 31.12.2023 um 22:04 Uhr
Von: Beate Ziegs
Redaktion im WDR: Thomas Nachtigall
Produktion: DLR Berlin/WDR/RB/NDR 1998/Deutschlandfunk Kultur 2023