Das Hörspiel steht ab dem 3. Februar 2024 zum Download zur Verfügung.
Gertrude Steins verbale Meditation um Heilige
Es ist ein Werk ohne Fabel, ohne Dialoge und Konflikte. Es handelt von Worten, die eine Landschaft bilden, von Namen und Sätzen. So wird das Stück zu einer verbalen Meditation um Heilige, vor allem um die Heilige Theresa von Avila und den Heiligen Ignatius von Loyola. Diese treten nicht als religiöse Figuren auf, sondern als wörtliche Bestandteile dieser spanischen Landschaft. Eine Umgebung, die von Heiligen und hastenden Nonnen und stillen Klöstern und Elstern und Vogelscheuchen geprägt ist.
Die meditative Spannung des Textes wird durch eine verbale Dramatisierung der Stille erzeugt, die von einer rituellen Wiederholung der Litaneien fortschreitet hin zum Wortzeremoniell der rhythmischen und klanglichen Figurationen, ohne aber von der Stelle zu kommen. So entsteht die Vorstellung einer Landschaft mit den Stimmen der Heiligen in einer äußerst schlichten, naiven und zugleich fröhlichen und raffinierten Transposition von "Vier Heiligen als spanische Landschaft".