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Abstrakter farbiger Klangwellenformhintergrund, generiert mit KI.

Global Pop News 16.04.2024

US-Gewerkschaft mit KI-Regelwerk für Künstler:innen

Stand: 16.04.2024, 10:07 Uhr

Leitlinien für den Umgang mit KI | Jamie xx feat Honey Dijon mit "Baddy on the floor" | National Recording Registry ehrt The Notorious B.I.G. | Unsere News aus der Welt des Global Pop.

Von Vincent Lindig & Anna Kravcikova

Künstliche Intelligenz, kurz KI – das könnte die größte technologische Veränderung seit der Erfindung des Internets sein. Davon sind inzwischen viele überzeugt. Wie aber diese Veränderung sich auf unsere Welt auswirken wird, wird auch in der Kunst- und Musikwelt heiß diskutiert. In den USA wurden jetzt ein paar Spielregeln festgelegt, und zwar von der Gewerkschaft SAG-AFTRA. Die vertritt um die 160.000 Schauspielerinnen, Musiker:innen und andere Kunstschaffende und hat mit großen Labels wie Warner, Sony, Universal und Disney Music ein paar Grundsätze im Umgang mit Künstlicher Intelligenz ausgehandelt.

So dürfen nur Menschen als "Künstler" oder "Sänger" bezeichnet werden. Der Hintergrund: Inzwischen gibt es Musik-Acts, die komplett aus der Feder von Künstlicher Intelligenz stammen. Text, Ton, Bild – alles computergeneriert. Und auch für Songs, die mit KI die Stimme von menschlichen Künstlern reproduzieren, wurden Vergütungen an die menschlichen "Urheber" der Stimme festgelegt. Außerdem wurden neue Regelungen zur Streamingvergütung und sozialen Absicherung getroffen. Hier soll eine klare Trennlinie zwischen Mensch und Maschine gezogen werden. Oder in den Worten der Gewerkschaft:

"Während wir daran glauben, dass Technologie den kreativen Prozess unterstützen kann, sind wir davon überzeugt, dass der wahre Kern von Musik immer auf echtem menschlichem Ausdruck basieren muss". SAG-AFTRA

Die Entwicklung von KI-Modellen für die Erstellung von Musik, Bildern und Videos ist rasant. Die Einigung der SAG-AFTRA mit den großen Majorlabels soll dieser Entwicklung ein paar Leitlinien geben.

Jamie XX

Jamie xx feat Honey Dijon mit "Baddy on the floor"

Der Song ist ein spätes Kind der Corona-Pandemie: Die Zusammenarbeit zwischen Jamie xx und Honey Dijon begann tatsächlich in der Zeit der Lockdowns, die beiden haben sich in Mails und Calls ausgetauscht und so ist langsam die Idee zu dem Tune entstanden. 2021 konnten Fans das Ergebnis dann das erste Mal hören, als Jamie xx den Song in einem Liveset untergebracht hat. Jetzt markiert "Baddie on the floor" die erste Zusammenarbeit zwischen  dem Briten Jamie xx und der US-amerikanischen Producerin und DJ Honey Dijon. Aber, wie Jamie xx auf Instagram an sie gerichtet schrieb:

"Vielen Dank für die Inspiration. Das ist nur der erste von vielen". Jamie xx

Bald gibt es ein neues Album von Jamie xx. Das hat der Sänger der Band The xx gerade erst in einem Interview erzählt. Ein genaues Releasedatum steht aber noch nicht fest.

National Recording Registry ehrt The Notorious B.I.G.

In den USA werden jedes Jahr 25 Songs oder Alben, die kulturell oder historisch besonders wichtig sind, in das "National Recording Registry" aufgenommen. Es ist eine besondere Auszeichnung der Library of Congress der Vereinigten Staaten, und sie ehrt Songs, die „über das Leben in den Vereinigten Staaten informieren oder dieses reflektieren“. Die Auswahl soll die ganze Bandbreite der Musikkultur zeigen und besondere "Audio-Schätze" auszeichnen, "die es wert sind, für alle Zeiten bewahrt zu werden" - so hieß es bei der Feier am Dienstag Morgen.

Diesmal ist der 1997 ermordete Rapper The Notorious B.I.G. mit dabei. Sein Album "Ready to Die" aus dem Jahr 1994 wurde in das Nationalregister mit aufgenommen. Es ist das einzige Album, das zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wurde. Damit reiht sich The Notorious B.I.G. ein zu anderen Kult-Personen des Hip Hop, wie zum Beispiel Queen Latifah, A Tribe Called Quest, oder dem Wu-Tang Clan. Alle drei wurden in den letzten Jahren ebenfalls in das National Recording Registry mit aufgenommen.

Neben Rap sind auch andere Genres vertreten, wie zum Beispiel Folk, Jazz, Klassik, Pop, Country, Rock und Punk. Auch lateinamerikanische Musik ist in der Liste mit dabei: Zum Beispiel der mexikanische Sänger Juan Gabriel. Sein Song "Amor Eterno" aus dem Jahr 1990 hat es dieses Jahr auch in das Nationalregister geschafft. Es ist ein Song über seine Mutter und gleichzeitig der fünfte lateinamerikanische Song, der in der Liste steht. Juan Gabriel ist 2016 gestorben und sein Sohn sagt, dass es eine große Ehre für seinen Vater sei. Er habe immer gesagt: "Solange das Publikum, die Leute, meine Musik singen, wird Juan Gabriel nie sterben", und es sei schön zu sehen, dass das gerade passiert. Auch der Mega-Hit "Ain’t No Sunshine" von Bill Withers, ABBA’s Album "Visitors" mit dem Song "Dancing Queen" und Blondies Debütalbum haben es in die Auswahl geschafft. Und auch ein Klassiker aus dem Schulunterricht ist mit dabei. Der Weihnachtssong "Rudolph the Red-Nosed Reindeer" aus dem Jahr 1949.