Ganze 40 Jahre lag Frank Martins bei Chören und Publikum gleichermaßen beliebte "Messe für Doppelchor a cappella" unberührt in der Schublade, bevor sie am 23. November 1963 in Hamburg uraufgeführt wurde. Der Grund: Die Vertonung religiöser Texte bereitete dem calvinistisch erzogenen Frank Martin Schwierigkeiten, da sie in seinen Augen eines bestimmten Kompositionsstils bedurfte – ein Thema, mit dem sich nur wenige Jahre später auch der Deutsch-Russe Alfred Schnittke beschäftigte. In seinen "12 Bußpsalmen" vertonte er Lyrik russischer Mönche. Über die Besonderheiten der beiden Werke erzählt Elisabeth Graf - Altistin des WDR Rundfunkchores.