"Ich hoffe, dass es trocken bleibt, mit wenig Schnee", sagt Florian Dresler und klemmt den Ordner mit seinem Tourenplan unter den Arm, "laut Wettervorhersage wird einiges an Schnee runterkommen."
Viel Arbeit für den Winterdienst
Viel Schnee heißt viel Arbeit für Florian Dresler und seine Kollegen vom Winterdienst in Bielefeld. Es ist kurz nach halb vier am Morgen. Dresler war schon eine Runde mit dem Hund draußen und ist dann zur Arbeit gefahren: "Ich bin immer früh aufgestanden, schon als Kind!"
Mit schnellen Schritten läuft Florian Dresler in seiner orangenen Arbeitsjacke über den Betriebshof, auf dem Boden liegt an einigen Stellen Schneematsch. Mehrere Streufahrzeuge warten auf die Abfahrt.
Schnee vor allem im Bielefelder Süden
Dreslers Tour führt meistens durch den Bielefelder Süden, auch heute. "Ich bin eher ein Wintertyp", sagt Florian Dresler und steigt in sein Fahrzeug. Als erstes fährt er unter einen großen Trichter, um Salz zu laden. "Wenn‘s glatt ist, brauch ich mehr Salz – jetzt geht’s los!"
Um kurz vor vier rollt der 49-Jährige vom Hof, die Hauptstraßen wurden schon geräumt und sind größtenteils frei. Doch seine Route liegt auf der anderen Seite von Bielefeld, auf der anderen Seite des Berges.
Dort erwartet er mehr Schnee: "Ich fahr jetzt die Bergstraßen auf und ab", sagt Dresler und biegt links ab, es geht bergauf. Mit einem kleinen Schaltknüppel senkt er seine große Schneeschaufel ab und beginnt zu schieben. "Hier bleibt etwas Schnee liegen, aber es ist nicht die Maße."
Schneeschieber fahren muss gelernt sein
Auf seiner Strecke erwarten ihn enge Stellen im Wohngebiet. "Man muss sich schon konzentrieren", sagt Dresler und kurbelt kräftig an seinem Lenkrad. Immer wieder muss er mit seinem großen Schneeschieber an geparkten Autos vorbei. Auch kleine Straßen müssen schließlich geräumt werden: "Jetzt rutschen wir gerade ein bisschen, weil wir ziemlich steil am Hang sind", sagt Dresler, langsam bewegt sich das Fahrzeug rückwärts, "Man darf sich nicht nervös machen lassen!" Er tritt aufs Gas und der Schneeschieber rollt wieder nach vorne.
Immer in Bereitschaft sein
Florian Dresler ist eigentlich gelernter Fleischer, bis er zur Müllabfuhr gewechselt ist: "Als kleines Kind wollte ich immer hinten auf einem Müllwagen stehen, was so kleine Jungs eben wollen", deshalb habe er sich bei der Stadt beworben. Inzwischen arbeitet der gebürtige Hamburger seit fast zehn Jahren beim Winterdienst in Bielefeld, seit vier Jahren fährt er ein großes Räumfahrzeug.
Inzwischen nimmt der Schnee auf seiner Tour etwas zu: "Der Schnee ist mehr geworden, dementsprechend müssen wir mehr schieben." Nach drei Stunden sind die Straßen aber erstmal frei.
Die Räumfahrzeuge kehren zurück, die Fahrer machen Pause. "Wir müssen die Lage abwarten und schauen, ob es liegen bleibt", sagt Dresler und schaut mit dem Betriebsmeister aufs Handy. Im Laufe des Tages soll es weiter schneien. Wenn nötig, werden Florian Dresler und seine Kollegen wieder los fahren.
Mitarbeiter wie Florian Dresler sind immer in Bereitschaft und haben zwischen November und März sogar Urlaubssperre.
Unsere Quellen:
- Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld
- WDR-Reporter vor Ort
Über dieses Thema berichten wir am 09.01.2025 auch im Fernsehen in der Lokalzeit OWL um 19.30Uhr.