Versicherung zieht Unwetter-Bilanz

Stand: 15.08.2014, 10:03 Uhr

Für das Tief Quintia, so der offizielle Name für das heftige Unwetter im Münsterland Ende Juli, werden jetzt  nach und nach Schadensbilanzen veröffentlicht. So geht die Stadt Münster schon seit einigen Tagen von Schäden in Höhe von 15 bis 20 Millionen Euro allein an Gebäuden und städtischer Infrastruktur aus. Heute gab es erste Zahlen aus der Versicherungsbranche: die  LVM Versicherung Münster hat in Sachen Quintia bislang bundesweit 5000 Schadensfälle registriert, die Schadenshöhe dürfte bei rund 15 Millionen Euro liegen.

Davon entfallen allein auf die Stadt Münster rund 7,5 Millionen Euro, auf das ebenfalls stark betroffene Greven rund eine Million Euro. Ungefähr ein Drittel dieser Schäden überwiegend an Wohngebäuden und Hausrat sei bereits reguliert worden, erklärte Heinz Gressel für den LVM.  Aber auch über 200 Schäden an Autos galt und gilt es zu regeln. Im Schnitt habe jeder Kunde 5000 Euro bekommen. Insgesamt, so Gressel, sei der Schadensaufwand ungefähr zehnmal höher als beim Pfingstunwetter Ela.

Heinz Gressel (LVM) zieht Bilanz | Bildquelle: wdr

In diesem Zusammenhang wies der Versicherungsmann auf die seiner Meinung nach vorhandene Notwendigkeit einer Elementarversicherung hin, die in solchen Fällen mehr Schäden abdecke. In Deutschland seien nur 26 Prozent aller Wohngebäude-Versicherungen mit einer zusätzlichen Elementarversicherung versehen.  Viele betroffene Menschen würden deshalb weitgehend leer ausgehen.

Helfer stellen jetzt Informationen zusammen

Babette Lichtenstein und Matthias Griesdorn - sie gehören zu den Koordinatoren der Helfergruppe in Münster. | Bildquelle: wdr

Für die seit dem Unwetter auf Hochtouren arbeitenden freiwilligen Helfer beginnt jetzt auch eine neue Etappe ihrer Arbeit.  Nach geschätzt über 3000 Einsätzen in Kellern und Wohnungen verlagern sich die Arbeitsschwerpunkte jetzt hin zu Hilfestellungen in Rechts- und Versicherungsfragen sowie bei der Beschaffung finanzieller Mittel für geschädigte Vereine und Initiativen. Konkret geht es z.B.  um Fragen zur Kündigung unbewohnbarer Mietwohnungen oder Kautionsrückzahlungen. Die sich über Facebook koordinierende Gruppe will jetzt fachkundige Versicherungsexperten und Anwälte suchen, die zu diesen Themen ehrenamtlich Sachinformationen zusammenstellen.

Dazu hat sich die Initiative „Regen in Münster“ auch die Unterstützung einer PR-Agentur aus Münster gesichert.  Die verweist Interessierte auf die Website www.regen-in-muenster.de.