Rembrandts Gemälde "Die Nachtwache" ist weltberühmt und fast unbezahlbar. So wertvoll ist die Radierung zwar nicht, die jetzt in Siegen entdeckt wurde. Museumsleiterin Ursula Blanchebarbe schätzt ihren Wert aber immerhin auf einen "mindestens fünfstelligen" Betrag. Der Niederländer Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606-1669) gilt als bester Radierer aller Zeiten.
Zufallsfund bei der Ausstellungs-Vorbereitung
Das Werk sei in "einwandfreiem Zustand", versichert Blanchebarbe. Es wurde bei der Vorbereitung einer van-Dyck-Ausstellung gefunden, die das Museum im März 2019 zeigen will. Dafür hatte man alle 200 Kupferstiche und Radierungen des Anthonis van Dyck im Fundus des Museums gesichtet.
Darunter ein Blatt mit dem Kartei-Vermerk "Anonym (kein Stecher bekannt)". Und der Museumsleiterin fiel auf, dass diese Radierung kein van Dyck sein konnte. Der Hell-Dunkel-Kontrast habe eher auf einen Rembrandt schließen lassen.
Den "großen Coppenol" entdeckt
Die weiteren Recherchen ergaben dann, dass man wirklich einen Rembrandt entdeckt hatte, genauer gesagt: den "großen Coppenol", ein Portrait des Lieven Willemsz van Coppenol, zu seiner Zeit Leiter der französischen Schule von Amsterdam. "Wir werden die Arbeit jetzt gleich in die Vitrine stellen", erklärt Blanchebarbe am Dienstag (06.11.2018). Es ist also ab sofort in der Kleinen Galerie im Oberen Schloss zu Siegen ausgestellt.
Das Siegerland-Museum besitzt auch etliche Originale des Malers Peter Paul Rubens, der in Siegen geboren wurde. Schwerpunkte seiner Dauerausstellung sind aber die Wirtschaftsgeschichte des Siegerlandes und die Geschichte der Stadt Siegen, die Trägerin des Museums ist. Außerdem werden wechselnde Ausstellungen mit Arbeiten alter und zeitgenössischer Künstler gezeigt.