Mehrere Mitglieder des Rockermilieus waren ins Visier der Ermittler geraten. Am 26. Juli wollte die Polizei schließlich Beweismittel sichern und ging dafür mit Spezialeinheiten in die Wohnungen. Die Ermittler gingen davon aus, dass die Bewohner Waffen besitzen könnten, wie jetzt bekannt wurde.
Bewohner verletzt und Frau unter Schock
Allerdings kam es in einem Fünfparteienhaus zu einer Verwechslung mit Folgen. Die Einsatzkräfte brachen die falsche Wohnung auf, warfen den überraschten 35-Jährigen Bewohner zu Boden und verletzten ihn dabei. Auch seine Frau war in der Wohnung. Beide mussten ins Krankenhaus gebracht werden.
Bei dem Mann soll es sich um einen Mitarbeiter der Universität Bielefeld handeln. Er soll mit seiner Freundin vorübergehend in ein Hotel gezogen sein, weil die Wohnung nach dem SEK-Einsatz als unbewohnbar gilt.
Entschuldigung von Polizeipräsidentin
Noch am selben Tag besuchte Bielefelds Polizeipräsidentin Sandra Müller-Steinhauer die Betroffenen und entschuldigte sich. "Der Einsatz wird intensiv nachgearbeitet, um zu überprüfen, wie es zu dem Irrtum kommen konnte und um ein solches Versehen zukünftig zu verhindern", sagte später Polizeisprecherin Sonja Rehmert.
In den vergangenen Jahren kam es mehrmals vor, dass Spezialeinheiten falsche Wohnungen stürmten, so beispielsweise in Dorsten, Essen und Köln.