Das ist der Stadt offenbar besser gelungen als ihr lieb ist. "Ich bin bald zusammen gebrochen, als ich da vorbei gefahren bin", erzählt Zaklina Marjanovic. Sie ist die Grünen-Fraktionschefin im Olper Stadtrat. "Die Sitzmöbel wären sicherlich eine Bereicherung für eine Kirmes, aber doch nicht für die Olper Innenstadt."
Unter den Passanten sind die Meinungen gespalten. "Ich find das schön", sagt ein junger Mann. "Olpe ist ja so ein bisschen eingeschlafen, da kann man ein bisschen Farbe gut gebrauchen."
Unverträglich mit historischem Ortsbild
Eine Passantin entgegnet, dass das Bild der historischen Fachwerk- und Schieferfassaden unter der aus ihrer Sicht geschmacklosen Farbwahl leidet. Das findet auch Zaklina Marjanovic und schüttelt den Kopf.
"In der historischen Mitte wird jedem Eigentümer strikt vorgeschrieben, welche Farben er an seinem Haus verwenden darf und welche nicht. Und jetzt entscheidet die Stadt im Alleingang pinke Sitzmöbel?" Die Ratsfrau hätte sich im Vorfeld eine Umfrage gewünscht.
Stadtrat wurde nicht gefragt
Auch Uwe Schmidt, Ratsmitglied der Unabhängigen Christlichen Wähler, bemängelt, dass weder der Rat noch der zuständige Ausschuss dazu befragt worden sei. "Wenn da wirklich nur einer nach seinem persönlichen Geschmack entscheidet, läuft was falsch in der Stadt."
Bauamtsleiter Arne Bubenheim entgegnet, dass es ja mobile und keine fest installierten Sitzmöbel sind, die sich auch noch verändern lassen. Denkbar sei auch, die Farbe nochmal umzugestalten.
Finanziert aus Fördermitteln
Finanziert wurden die rosa Bänke aus Fördergeldern zur Belebung der Innenstadt. Die Stadt habe die Möglichkeit gehabt, dass Geld zurück zu geben, oder in eine "kreative und mobile" Stadtmöblierung zu investieren.
Zaklina Marjanovic stellt die Aussage nicht zufrieden. "Auch wenn diese Möblierung aus Fördertöpfen des Landes finanziert wird – Fördergelder sind Steuergelder."
Unsere Quellen:
- Uwe Schmidt, Stadtrat Olpe
- Arne Bubenheim, Baumtsleiter Stadt Olpe
- Zaklina Marjanovic, Stadtrat Olpe