Während viele Jugendliche am Neujahrsmorgen ausschlafen, kommt die Ahmadiyya Gemeinde in Iserlohn schon um 6:30 Uhr zum Friedensgebet in die Moschee. Es folgt ein gemeinsames Frühstück. Dann ziehen etwa 30 Teenager und junge Erwachsene durch die Iserlohner Fußgängerzone.
Aufräumaktionen seit 29 Jahren
Hier sammeln sie Müll auf, meistens sind es Flaschen und Reste von Silvesterknallern. Im vergangenen Jahr kamen so zehn Säcke mit Abfall zusammen. Sie werden an eine Sammelstelle gelegt und am nächsten Tag von den Mitarbeitenden der Stadtreinigung abgeholt.
Mit der Aktion wollen die jungen Muslime ihre Verantwortung für eine gute Nachbarschaft zeigen. Im vergangenen Jahr haben sie dafür eine Anerkennungsurkunde im Rahmen des Heimatpreises Iserlohn bekommen. Bundesweit ziehen junge Muslime schon seit 29 Jahren an Neujahr durch die Städte, um die Spuren der Silvesternacht zu beseitigen.
Gemeindemitglieder berufen sich auf Propheten
Auch in Paderborn, Bielefeld und Herford gibt es Aufräumaktionen von muslimischen Gemeinden. Laut Imam Abdul Hannan Sheikh ist ein Grund dafür eine Aussage des Propheten Mohammed. Der soll gesagt haben: Das Entfernen von Hindernissen sei ein Akt der Wohltätigkeit. Daraufhin entstand die Idee, Silvester-Müll wegzuräumen.
Viele Gemeindemitglieder haben selbst nicht mitgeböllert. Das Feuerwerk wird bei ihnen eher kritisch gesehen. Verboten, so wie Alkohol, ist es aber nicht.
Unsere Quellen:
- Ahmadiyya-Gemeinden Herford, Iserlohn und Bielefeld
- Stadt Iserlohn