Diejenigen, die zum lokalen Helden, zum Local Hero werden sollen, studieren noch. Medizin. 24 angehende Ärztinnen und Ärzte der Uni Witten/Herdecke hatten schon im vergangenen Jahr die Möglichkeit, erfahrenen Hausärzten auf dem Land über die Schulter zu schauen.
Projekt findet erneut statt
Sie konnten bei der Untersuchung von Patienten dabei sein und selbstständig Patienten-Gespräche führen. Jetzt sollen sie weitere Erfahrungen sammeln.
Versorgungslücken sollen geschlossen werden
An dem Landarzt-Projekt in Südwestfalen nehmen Arztpraxen unter anderem aus Balve, Lippstadt und Olpe teil. Aber auch Hausarztpraxen aus dem Hochsauerlandkreis und dem Siegerland wollen so Lücken schließen, wenn Hausärzte in Rente gehen.
Wichtige Erfahrungen für Studierende
Der Medizin-Student Justus Klein hatte zum Beispiel im vergangenen Jahr eine Praxis in Olpe besucht. "Ich war positiv überrascht, wie nah die Bindung zu den Patienten dort ist. Dort wird niemand nach Hause geschickt, ohne einen Therapieansatz oder zumindest einen Vorgehensplan zu haben."
Gefördert durch den Bund
Das Landarzt-Projekt findet in diesem Jahr bereits zum fünften Mal statt. Es wird vom Bundesministerium für Gesundheit mit 1,7 Millionen Euro gefördert. Andere ländliche Regionen wie das Münsterland verfolgen an ihren Universitäten mitunter ähnliche Ansätze.
Erschreckende Entwicklung
Schon heute besteht in einigen Regionen Nordrhein-Westfalens ein akuter Mangel an Hausärzten und Hausärztinnen. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren aufgrund der Altersstruktur der Ärzteschaft verschärfen, warnt die Uni Witten/Herdecke.
Unsere Quellen:
- Reporter vor Ort