Panne: Patientenakten in leer stehender Klinik in Rheine-Bentlage

Stand: 10.01.2025, 15:31 Uhr

In der leer stehenden Forensik-Klinik in Rheine-Bentlage sorgt der Fund von sensiblen Patientendaten für Aufregung. Offenbar war das Gebäude, in dem sich noch alte Akten befanden, unverschlossen.

Deshalb steht der Träger der ehemaligen Maßregelvollzugsklinik, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe, jetzt in der Kritik. Seit Ende des Jahres war das leerstehende Klinik-Gebäude frei zugänglich.

Schlösser waren aufgebrochen

Das hat auch eine Überprüfung des LWL bestätigt: Das Eingangstor der Klinik und einige Türen standen offen - Schlösser wurden aufgebrochen. Im Gebäude haben Mitarbeiter des LWL wohl auch einen Umzugskarton mit Patientenakten gefunden, der offenbar bei dem Umzug der Klinik nicht mitgenommen wurde. .

Die Klinik war mit ihren Patienten und Mitarbeitenden im Oktober 2023 in das neue Klinikgebäude des LWL-Therapiezentrums für Forensische Psychiatrie Münsterland nach Hörstel umgezogen.

Verband bedauert die Panne

Der Landschaftsverband bedauert die Panne sehr. Er will jetzt genau untersuchen, warum der Karton mit den Akten hier vergessen wurde - und hat sich bei den betroffenen Patienten entschuldigt.

"Wir bitten die Betroffenen um Entschuldigung für diese Panne, die zu einer Datenschutzverletzung geführt hat. Das hätte nicht passieren dürfen." LWL-Maßregelvollzugsdezernent Tilmann Hollweg

LWL-Maßregelvollzugsdezernent Tilmann Hollweg

Der Zugang zum Klinikgelände in Rheine wurde mit einem neuen Schloss versehen, die Gebäude werden zeitnah noch einmal untersucht werden. Hollweg kündigte an, dass der Vorfall umfassend aufgearbeitet werde, damit sich so etwas nicht wiederhole.

Panne: Patientenakten in leer stehender Klinik in Rheine-Bentlage WDR Studios NRW 10.01.2025 00:47 Min. Verfügbar bis 10.01.2027 WDR Online

Unsere Quelle:

  • WDR-Reporter
  • Landschaftsverband Westfalen-Lippe