Es war eine Tragödie, die sich im Juli 2020 am Himmel über Dülmen abspielte: Zwei niederländische Piloten im Alter von 25 und 29 Jahren machten einen Überflug. Plötzlich verschwanden die Maschinen vom Flug-Radar des nahen Flugplatzes Borkenberge. Es startete eine großangelegte Such-Aktion.
Vergeblicher Rettungsversuch
Einer der Piloten hatte noch versucht, sich mit einem Fallschirm zu retten. Doch der hatte sich vom Körper des Piloten gelöst - vermutlich, weil der Beingurt nicht geschlossen war. Beide Niederländer konnten nur noch tot geborgen werden. Die Trümmer ihrer Maschinen fanden Feuerwehr und Polizei wenige hundert Meter voneinander entfernt.
Fehlendes, technisches Update
Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen nennt in ihrem Abschlussbericht nun mehrere Ursachen: Zum einen hätten die Kollisionswarngeräte nicht funktioniert. Grund sei ein fehlendes Update gewesen. Die Piloten seien sich dessen bewusst gewesen, hätten auf Sicht fliegen müssen.
Doch bei ihren speziellen Flugmanövern bei Dülmen hätten sich die 25 und 29 Jahre alten Männer nicht sehen können. Andererseits hatten sie laut Bericht keinen direkten Funkkontakt vor der Kollision. Die Maschinen trafen in gut 1.100 Metern Höhe im Bereich einer großen Wolke aufeinander.
Keine rechtliche Bewertung
Die Erkenntnisse des Abschlussberichtes sollen nun dazu dienen, solche Unfälle künftig möglichst zu verhindern. Die Bundesstelle hat nicht die Aufgabe, den Absturz rechtlich zu bewerten. Die Staatsanwaltschaft Essen sagt, sie habe das Ermittlungsverfahren zum Flugunfall vor kurzem (25.01.2024) eingestellt, da es keine ersichtlichen Hinweise für ein Fremdverschulden gab.
Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Abschlussbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen
Über dieses Thema berichten wir am 21.03.2024 auch im WDR Fernsehen in der Lokalzeit Münsterland.