Igel-Attrappen aus Münster sollen Tod durch Mähroboter verhindern

Stand: 10.03.2025, 16:43 Uhr

Eine Crashtestfirma aus Münster entwickelt Igel-Dummys. Mit ihnen werden Mähroboter geprüft, ob sie Igeln ausweichen können.

Es sind hunderte Igel, die jedes Jahr von Mährobotern überfahren werden. Oft endet das für die Tiere tödlich. Auch Hope ist vor zwei Monaten überfahren worden. Mit einer tiefen Schnittverletzung kam der Igel ins Wildtierasyl nach Ennigerloh. Dort wurde er medizinisch versorgt und wieder aufgepäppelt.

Mähroboter erkennen Igel nur selten

Rasenmäher testet Gefahr für Igel mit Igelattrappe | Bildquelle: WDR

Hopes Verletzungen sind typisch für Begegnungen mit einem Mähroboter. Die meisten Modelle erkennen die ängstlich zusammengerollten Igel viel zu spät und können sie nicht umfahren.

Es sollte kein Igel mehr überfahren werden

Peter Schimmelpfennig, Geschäftsführender Gesellschafter CTS | Bildquelle: WDR

Ein Problem, das Peter Schimmelpfennig aus Münster lange beschäftigt hat: "Wenn man einmal sieht, wie ein Mähroboter über Igel fährt, denkt man, dass muss doch heute echt nicht mehr sein. Und dann haben wir uns an die Entwicklung von einen Dummy-Igel gesetzt."

Innerhalb von drei Monaten haben sie bei der Crashtestfirma CTS die Igel-Attrappen produziert und nach Tests weiter entwickelt. Das Unternehmen arbeitet dafür mit Forschern des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung zusammen.

Ihr gemeinsames Ziel: Mähroboter igelsicherer machen und eine Vergleichbarkeit zwischen Herstellern von Mährobotern schaffen. "Damit eine Norm entwickelt wird, wie in der Automobilindustrie auch, bestimmte Tests durchlaufen müssen und ihre Mähroboter nur verkaufen können, wenn die bei Igeln ausweichen", sagt Peter Schimmelpfennig.

Fast wie ein echter Igel

Eine Igelattrappe | Bildquelle: WDR/

Mit Dummys hat die Crashtestfirma CTS viel Erfahrung. Unter anderem haben sie hier schon Vögel aus Kunststoff und Silikon entwickelt - für Tests in der Luftfahrt. Und jetzt eben Igel. Mit Skelett, weichem Körper und Igelfell-Imitat.

So kann ein Mähroboter den Igel-Dummy gut erkennen. Einige Igel-Dummys hat die Firma schon an Hersteller verkauft.

Inzwischen ist Hope übrigens wieder fit genug, um die Auffangstation verlassen - hoffentlich für immer.

Quellen:

  • WDR-Reporterin vor Ort
  • Wildtierasyl Kreis Warendorf
  • Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung

Über das Thema berichten wir auch in der Lokalzeit Münsterland im WDR-Fernsehen am 10.03.2025.