Lüdenscheid testet bessere Ganztagsbetreuung
Stand: 28.09.2023, 15:25 Uhr
Die Schülerzahlen steigen, die Ganztagsbetreuung nimmt zu, doch die Räume fehlen. Wie das besser geht, wird bundesweit getestet. Unter anderem auch in Lüdenscheid.
Von Heiko Dolle
Viele Kommunen und Schulen stehen schon bald vor einem großen Problem: Ihnen fehlen Räume für Schüler. Denn ab dem Schuljahr 2026/2027 gibt es einen gesetzlichen Anspruch auf eine Ganztagsbetreuung in der Grundschule.
Schulen planen und bauen 2.0
Neben Fachkräften brauchen Schulen vor allem Räume.
In Lüdenscheid hat man das Problem frühzeitig erkannt und sich für ein Pilotprojekt der "Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft" beworben. Mit Erfolg. Die Stiftung setzt sich dafür ein, Schulgebäude anders und effizienter zu nutzen. Expertinnen und Experten aus Pädagogik, Architektur, Planung und Verwaltung entwerfen Konzepte, wie das an ausgewählten Schulen wie der Grundschule Tinsberg aus Lüdenscheid umgesetzt werden kann.
Lüdenscheid einer von fünf Orten bundesweit
An der Martin-Schaffner-Schule in Ulm ist man schon einen Schritt weiter. Dort können zum Beispiel alle Räume den ganzen Tag von allen genutzt werden. Bisher gibt es meist eine strikte Trennung zwischen Schule und der offenen Ganztagsbetreuung. Die Kinder werden auch in Räumen von Bibliotheken, Sportvereinen und Kirchen betreut. Denn ein Ausbau von Schulen in Innenstädten ist meist kaum möglich. Es soll aber nicht nur bauliche Veränderungen geben. Auch der Tagesablauf der Kinder wird entzerrt. AGs oder Projekte können auch mal vormittags und einzelne Unterrichtsstunden am Nachmittag stattfinden.
So etwas kann man sich auch in Lüdenscheid vorstellen. Jetzt werden Experten ein Schuljahr lang nach Lösungen suchen, wie das Raum-Problem an der Tinsberger Grundschule gelöst werden kann.
Über dieses Thema berichtete auch WDR 2 in der Lokalzeit Südwestfalen vom 28.09.2023 um 11.30 Uhr.