Da rollt er heran – der Airbus 319. Von der Lufthansa geliefert. Hier am Flughafen Münster-Osnabrück soll er eine neue Lackierung erhalten. Es ist der erste große Flieger, der hier in Schuss gebracht wird. Die Firma, die das macht, hat sich am FMO gerade erst niedergelassen – „Altitude paint services“ heißt sie.
Ein Wagnis, klar, sagt Andreas Ossenkopf. Er ist der neue Geschäftsführer. Ein paint shop für Airliner in Deutschland, das gab es in dieser Form lange nicht. Refurbished – also wieder aufgefrischt – wurden Flugzeuge in den letzten 20 Jahren eher in Asien, sagt er.
Warum also die Rückkehr nach Deutschland?
„Weil gerade nach Corona die Frage auch war, dass wir hier wieder Qualität bringen wollten. Dass man sagt, wir sind nahe bei.“ Das sei wirtschaftlicher und auch umweltverträglicher. Kürzere Flüge, größere Flexibilität.
Zwölf Facharbeiter sind in der Halle – alle eingekauft für diesen Auftrag. Fachpersonal in der Region, das gibt es noch nicht. Wird eine Aufgabe für die Zukunft, sagt Ossenkopf.
Wieso hat sich die Firma einen Regionalflughafen ausgesucht?
Flugzeuge lackieren ist ein hochspezialisierter Job. Der Lack muss synchron aufgebracht werden und ist hauchdünn. Trotzdem muss er Temperaturen von minus 50 Grad bis plus 40 Grad aushalten. Insgesamt neun Tage dauert die Wiederauffrischung.
Ein paint shop für mehrere Millionen Euro
Die Halle für die Neulackierung gehörte mal der Air Berlin. Sie musste extra komplett um- und aufgerüstet werden – mit Absaug- und Filteranlagen. Das kostet – rund 1,5 Millionen Euro.
Es wird harte Arbeit sein, darüber ist Investor Steven Yacub sich klar. Aber Lufthansa macht schon mal mit, das sei gut. 35 Flugzeuge pro Jahr am FMO wieder aufzufrischen, das ist der Plan. Und wenn alles gut läuft, eine zweite Halle.
Über dieses Thema berichtet der WDR am 29. September 2023 in der Lokalzeit Münsterland im Fernsehen und im Radio auf WDR2.